verfasst von Thomas Willmann – Schweriner Volkszeitung
Nach einwöchiger Kampfpause sind die Lübtheener Zweitliga-Ringer wieder gefordert. Sie gehen am Wochenende im Saarland auf die Matte und das gleich zweimal. Unter anderem wartet der Tabellenführer.
Zum Rückrundenstart der zweiten Bundesliga geht es für den RV Lübtheen gleich richtig ans Eingemachte. Die Lindenstädter starten am Sonnabend zu einer Saarland-Tour, die rund 1300 Kilometer auf die Tachos der Mannschaftstransporter bringt. Zwei Kämpfe sind zu meistern. Zunächst wartet der AC Heusweiler, der die Staffel Nord verlustpunktfrei anführt, am nächsten Morgen stehen die Lübtheener ab 11 Uhr im weniger als 20 Kilometer entfernten Hüttigweiler auf der Matte.
Der Doppelauftritt ist von Lübtheener Seite ausdrücklich gewünscht. „Wir freuen uns, dass diese Zusammenfassung geglückt ist und wir uns so eine weite Fahrt sparen“, sagt RVL-Cheftrainer Jens-Peter Sievertsen.
Die Mecklenburger haben das auch in der Hinrunde schon einmal so praktiziert, da ging es an einem Wochenende nach Nordrhein-Westfalen, nach Neuss und Düren.
Mit Blick auf die bevorstehenden Aufgaben fallen die Erfahrungen ganz unterschiedlich aus. Während der RVL gegen Heusweiler zum Saisonauftakt mit 13:14 den Kürzeren zog, feierte die Mannschaft gegen Hüttigweiler zuletzt einen souveränen 21:11-Heimsieg.
Was geht denn im zweiten Duell mit Tabellenführer Heusweiler, der den direkten Wiederaufstieg in die erste Liga als Saisonziel ausgegeben hat? „Mal schauen, ob wir uns revanchieren können für das, was sie uns zu Hause angetan haben“, gibt sich Sievertsen eher zurückhaltend.
Der Lübtheener Trainer hat da auch die Eindrücke der Hinrunde im Hinterkopf, die seine Mannschaft mit 6:6 Punkten auf dem vierten Platz abgeschlossen hat. „Der Zug nach ganz oben dürfte schon fast abgefahren sein. Da sind doch einige Gegner dabei, die sich überraschend stark präsentiert haben.“
Es sei angesichts des Stilartwechsels – wurde in einer Gewichtsklasse in der Hinrunde griechisch-römisch gerungen, so ist in dieser in der Rückrunde Freistil gefordert – zwar nicht ganz ausgeschlossen, auch diese starken Kontrahenten knacken zu können, realistisch eingeschätzt gebe es aber das ein oder andere Team, an dem man wohl nicht vorbeikomme.
Das sieht Bert Compas ähnlich. „Ich hatte nicht gedacht, dass die zweite Liga so stark sein würde“, räumt der Lübtheener Vereinsvorsitzende ein. Von der 16:17-Niederlage in Düren einmal abgesehen, ist er aber mit dem bisherigen Abschneiden nicht unzufrieden. „Wir haben drei unserer vier Heimkämpfe gewonnen, liegen im guten Mittelfeld und können mit jeder Mannschaft mitringen“, analysiert Compas die Hinrunde.
Er hält die zweite Liga für einen guten Prüfstein. Die eigenen Sportler würden in jedem Kampf gefordert und zudem könne man talentierte Nachwuchsleute einsetzen und weiterentwickeln. „Das ist der Weg, den wir gehen wollen.“
Seine Saisonambitionen, oben mitzumischen, hat der RVL-Chef angesichts des Hinrundenverlaufes ein bisschen heruntergeschraubt. „Schön wäre es, wenn wir an den ersten Beiden dranbleiben und unsere beiden noch ausstehenden Heimkämpfe gewinnen könnten.“
Zunächst gilt es jetzt aber, die Saarland-Tour möglichst erfolgreich zu bestehen.