verfasst von Thomas Willmann – Schweriner Volkszeitung
Auf eine Medaille hatten die Lübtheener Ringer bei den Deutschen Meisterschaften der B–Jugend (12 bis 14 Jahre) gehofft. Mit zweimal Edelmetall traten sie die Heimreise aus dem baden–württembergischen Heddesheim an. Entsprechend zufrieden zeigte sich Cheftrainer Jens–Peter Sievertsen: „Es ist nicht nur für uns, sondern für Mecklenburg–Vorpommern insgesamt gut gelaufen. Dass wir als kleiner Verband in der Länderwertung einen sechsten Platz belegen, das ist uns schon lange nicht mehr geglückt.“
Die Lindenstädter schickten fünf junge Kämpfer in die Freistil–Entscheidungen. Die Gewichtsklassen waren teilweise quantitativ nicht sonderlich stark besetzt. Aber die Qualität stimmte. Lukas Tombrock (69 kg) beherrschte Egor Koschewnikow (ASV Fulda) klar und zwang ihn letztlich auf die Schultern. Auch gegen Nori Opiela (SV Altenburg) kämpfte er ordentlich mit, musste bei seiner 1:8-Punktniederlage aber anerkennen, dass noch ein Stück fehlt. Die Silbermedaille war aber in jedem Fall ein schöner Trost.
Etwas Los–Pech hatte Leon Hahn (63 kg), der den eindeutig schwereren Pool erwischte. In seinem Auftaktkampf lag er gegen Kiril Kildau (AC Mülheim) scheinbar schon aussichtslos mit 6:16 hinten, schaffte dann aber durch einen Schultersieg doch noch die Wende. Gegen Andrej Witt (KV Riegelsberg) brachte der Lübtheener, der auf Grund einer in der Vorbereitung erlittenen Verletzung mit Ohrschutz kämpfte, seine Techniken sauber durch und gewann erneut vorzeitig. Mit Stas David Wolf (ASV Schwäbisch Hall) wartete ein weiterer Hochkaräter. In Rückstand liegend, zwang Leon seinen Gegner in die Brücke. Er legte alles in diese eine Aktion hinein, die aber nicht zum Erfolg führte. Daraufhin doch ziemlich platt, wurde er in der zweiten Runde vom späteren deutschen Meister geschultert. Als Poolzweiter galt die Konzentration jetzt dem kleinen Finale. Der Lübtheener offenbarte gegen Hans Häcker (KSV Unterelchingen) schnell seine ganze Entschlossenheit und sicherte sich durch einen weiteren Schultersieg die Bronzemedaille, die er im vergangenen Jahr noch knapp verpasst hatte. Entsprechend groß war die Freude.
Für Khalid Jahaswan kam in seinem ersten B–Jugend–Jahr in der zahlenmäßig am besten besetzten Gewichtsklasse bis 42 kg nach zwei Niederlagen das frühe Aus. Er enttäuschte dabei aber ebenso wenig, wie sein gleichaltriger Vereinskamerad Malte Vogel (46 kg). Der wurde nach gewonnenem Auftaktkampf von seinem zweiten Gegner ausgekontert und traf dann auf einen Konkurrenten, gegen den es wenig zu holen gab. Niels Koch (76 kg) lieferte ebenfalls drei gute Kämpfe ab. „Er hat alles gegeben, aber die Gegner waren dann doch noch einen Tick besser“, kommentierte Sievertsen den sechsten Platz.
Am kommenden Wochenende sucht mit Luisa Scheel ein weiteres Lübtheener Ringer–Talent seine DM–Chance. Sie geht bei den Titelkämpfen der weiblichen Jugend in Bönen (Nordrhein–Westfalen) auf die Matte.
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