verfasst von Csaba Matrahazi/Volker Baier – Schweriner Volkszeitung
38 Sekunden waren im letzten Vergleich des Bundesligakampfes zwischen dem RV Lübtheen und dem Tabellenzweiten TSV Westendorf noch zu ringen – und die wieder einmal rappelvolle Halle stand Kopf. 8:1 stand auf der Anzeigetafel – Lübtheens Routinier Martin Buhz, seit Dienstag 40 Jahre alt, hatte es gegen den deutschen Jugendmeister Simon Einsle in der Hand, dem Tabellensechsten zumindest ein Unentschieden zu sichern. Mit einer um einen Zähler höheren Führung hätte es gar der Sieg werden können, wäre aus dem 15:17-Rückstand ein 18:17 geworden.
„Aber dann wollte ,Buhzer’ wohl zu viel“, vermutete Trainer Jens–Peter Sievertsen später. Einsle konnte in den verbleibenden Sekunden auf 6:8 verkürzen. Lediglich einen Mannschaftspunkt bekam Lübtheen dafür gutgeschrieben – und verlor den Bundesligakampf mit 16:17. „Natürlich freue ich mich, dass ich wieder einmal gewonnen habe und nicht wieder verhauen wurde. Aber wenn die Mannschaft gepunktet hätte, wäre es schöner gewesen“, meinte Martin Buhz. „Aber das ist das Schöne in Lübtheen: Solche Kämpfe wollen die Fans sehen und honorieren deine Leistung, selbst wenn du verlierst. Wir haben einige Verletzte, deswegen bin ich jetzt zum schon fünften Mal eingesprungen, aber fürs Team tut man eben alles“, ergänzte der nach seinem Kampf nach Luft ringende 75-Kilo–Freistil–Mann.
Dass es überhaupt so eng werden würde, hatte im Vorfeld kaum jemand erwartet. „Von der Papierform her ist für uns nichts drin“, schätzte Coach Sievertsen vor dem Kampf ein. „Westendorf hat alles mit, was sie haben. Es gibt einige Ansetzungen wie im Hinkampf, aber weil Rückrundenstart ist, eben mit Stilartenwechsel. Bei uns hat sich jetzt auch noch Karan Mosebach kurzfristig verletzt. Den Kampf geben wir also kampflos mit 0:4 ab. Wenn es doch was werden soll mit Punkten für uns, brauchen wir Überraschungen.“
Lübtheen legte auch gleich los wie die Feuerwehr. Anders Nyblom (57 kg/gr.-r.) gewann nach 5:19 Minuten durch Technische Überlegenheit, Ilja Matulin (130 kg/Fr.) brauchte gleich danach nur 1:41. 8:0 für die Gastgeber – ging da vielleicht doch etwas? „Das waren die erhofft klaren Siege“, urteilte Sievertsen. Aber bis zur Pause nach Kampf 5 kam kein Zähler mehr auf das Lübtheener Konto, 8:9 stand es da.
Benjamin Opitz (86 kg/Fr.) sorgte nach 2:26 Minuten für den nächsten Vierer der Lindenstädter. Dann unterlag Dennis Langner (71 kg/Fr.) dem WM–Dritten von 2013, Mehmet Feraim aus Bulgarien, vorzeitig – 12:13 war der Gesamtstand. Rajbek Bisultanow (80 kg/gr.-r.) steuerte mit einem 11:0-Sieg weitere drei Mannschaftszähler für den RVL bei, hinzu kam die Kampflos–Wertung. So lag es an Martin Buhz, doch noch zu retten, was zu retten war. Der 40-Jährige ging sichtbar an seine Grenzen, aber es reichte leider nicht.
RV Lübtheen 16 |
TSV Westendorf 17 |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Wettkampfstätte | Hans-Oldag Halle , Rudolf Breitscheidstr. 30, 19249 Lübtheen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kampfrichter: | René Wenzel | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
[badlist]
[/badlist]
[AFG_gallery id=’65‘]