verfasst von Thomas Willmann – Schweriner Volkszeitung
Zum Abschluss der Hinrunde wartete auf die Bundesliga-Ringer ein Doppelkampftag. Der RV Lübtheen ging aus dieser besonderen Herausforderung mit Sieg und Niederlage hervor. Einem überlegenen 21:8-Heimerfolg am Sonnabend gegen den RC CWS Düren-Merken (dass dieser Kampf in der Liga-Datenbank mit einem 17:12 einfloss, ist selbst für Kenner der Szene schwer zu erklären), folgte gestern Nachmittag eine 8:11-Niederlage beim KSV Witten.
„Oh, wie ist das schön“ und „hier regiert der RVL“ schallte es vielstimmig durch die Hans-Oldag-Halle. Einen so entspannten Kampfabend wie beim klaren Sieg ihres Teams gegen den Tabellennachbarn hatten die Anhänger der Lübtheener Bundesliga-Ringer lange nicht mehr erlebt.
Die Gastgeber erwischten einen Bilderbuchstart. Die ersten vier Zähler durch Mitko Asenov (57 kg/Freistil) standen von vorn herein fest, weil sein Gegner zu viel Gewicht auf die Waage brachte. Diese Unterstützung hätte der Lübtheener gar nicht gebraucht, wie der vereinbarte Freundschaftskampf zeigte. Asenov hatte vorzeitig ein 15:0 eingesammelt, was im Ringen als „technische Überlegenheit“ (TÜ) eingestuft und mit vier Punkten belohnt wird. Richtig eilig hatte es Artur Omarov (130 kg/griechisch-römisch), der für seinen Schultersieg gegen Alexander Kleer nur etwas mehr als eine Minute benötigte. Wie spannend es in sechs Matten-Minuten zugehen kann, demonstrierten Alexander Ginc (61 kg/gr.-r.) und David Khudoian. Nach mehrfach wechselnder Führung unterlag der junge Torgelower seinem russischen Gegner mit 10:11. Bei seinem ersten Auftritt im Lübtheener Trikot musste Kevin Lucht (98 kg/Fr.) eine verletzungsbedingte Lücke stopfen. Trotz guter Ansätze, die zehn Kilogramm weniger gegenüber Abusupiyan Magomedov konnte er nicht ausgleichen und verlor auf Schultern. Düren verkürzte damit auf 5:8. Enger wurde es aber nicht. Emanuel Krause (66 kg/Fr.) baute den Vorsprung wieder aus, indem er den deutschen Vizemeister Purya Jamali mit 4:1 bezwang.
Der 10:5-Zwischenstand sorgte für viel Zuversicht in der Halle. Die teilte Uwe Bremer. „In der zweiten Hälfte ist die Mannschaft ja eigentlich immer noch einen Tick stärker. Das klappt heute“, legte sich der Präsident des Ringerverbandes MV fest. Und er sollte Recht behalten. Die Lübtheener zogen auf und davon. Europameister Rajbek Bisultanov (86 kg/gr.-r.) brauchte gerade einmal 42 Sekunden, um Nikolai van Berkum auf die Schultern zu zwingen. Sein dänischer Landsmann Frederik Bjerrehuus (71 kg/gr.-r.) siegte kaum weniger überlegen mit 12:0. Lennard Wickel (80 kg/Fr.) nahm dem estnischen U23-WM- und EM-Teilnehmer von 2018, Aimar Andruse, in einem packenden Kampf einen Punkt ab (6:4), und Brian Bliefner (75 kg/Fr.) beherrschte Dürens Timo Moosmann klar (13:0). Die meisten Zuschauer hielt es längst nicht mehr auf ihren Sitzen. Auch die abschließende 0:8-Niederlage von Jan Zizka (75 kg/gr.-r.) gegen den kroatischen Klasse-Ringer Antonio Kamenjasevic tat der ausgelassenen Stimmung keinen Abbruch.
RV Lübtheen 17 |
RC CWS Düren-Merken 12 |
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Wettkampfstätte | Hans-Oldag Halle , Rudolf Breitscheidstr. 30, 19249 Lübtheen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kampfrichter: | Karsten Jahncke | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Aktiven selbst konnten den Erfolg nicht lange auskosten. In zwei Kleinbussen brachen die Lübtheener wenig später in Richtung Witten (NRW) auf. Übernachtet wurde etwa auf halber Strecke, in Porta Westfalica. Alles klappte sehr gut. Nur die Ausbeute auf der Matte stimmte in einem bis zuletzt offenen Duell nicht. Für das einzige klare Ergebnis des Tages sorgte Frederik Bjerrehuus (TÜ/4). Außerdem punkteten für Lübtheen Artur Omarov (2), Mitko Asenov (1) und Brian Bliefner (1). Witten gewann fünf Kämpfe und bekam vier Punkte „geschenkt“, weil der RVL die Gewichtsklasse 61 kg (gr-r.) nicht besetzen konnte.
KSV Witten 11 |
RV Lübtheen 8 |
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Wettkampfstätte | Fritz-Husemann Sporthalle, Ardeystr. 98, 58452 Witten | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kampfrichter: | Juri Schmatow | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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