verfasst von Thomas Willmann – Schweriner Volkszeitung
Zwei Pokale und eine Medaille hatte die Lübtheener Reisegruppe auf der rund sechsstündigen Heimfahrt aus dem baden-württembergischen Ladenburg im Gepäck. Entsprechend gut war die Stimmung im Kleinbus. „Wir freuen uns natürlich, dass es endlich wieder mal geklappt hat“, sagte RVL-Cheftrainer Jens-Peter Sievertsen, der als Beifahrer bereitwillig Auskunft gab über den Verlauf der dreitägigen deutschen B-Jugend-Meisterschaften im Freistil.
Die Lübtheener hatten gemeinsam mit den befreundeten Luckenwalder Sportlern Quartier bezogen. Nach Abgabe der Meldeliste und dem obligatorischen Wiegen stand auch gleich die erste Runde an. Bis ins kleine Finale schaffte es Justin Hahn (68 kg). Um noch höher hinauszukommen, hätte er nach gelungenem Auftakt den zweiten Pool-Kampf gewinnen müssen. „Da ist Justin etwas übermotiviert reingegangen und wurde nach abgefangener erster Aktion auf die Schultern gezwungen“, analysierte Sievertsen. Davon abgesehen attestierte er seinem Schützling aber drei technisch starke Auftritte. So feierte der Lübtheener, der die Sportschule in Luckenwalde besucht, im Kampf um Bronze einen überlegenen 16:2-Punktsieg.
Mit einem Pokal wurde auch Louis Mutz (62 kg) für seinen fünften Platz ausgezeichnet. Nach unglücklich verlorenem Einstieg kämpfte er sich durch zwei Siege ins Turnier zurück, fand dann aber gegen den späteren Pool-Sieger keine Mittel. Damit war die Medaillenchance vertan, nicht aber der positive Abschluss, den Louis mit souverän gewonnenem Duell um Platz fünf sicherstellte.
Nicht ganz zufrieden mit dem eigenen Abschneiden war Henry Lamitschka, der in der mit 19 Teilnehmern stark besetzten Gewichtsklasse bis 52 Kilogramm antrat und Achter wurde. Mit drei Siegen optimal reingekommen, entwickelte sich der vierte Poolkampf zum Knackpunkt. Henry lag lange vorne, musste sich mit der letzten Aktion aber doch noch geschlagen geben. Gegen den späteren Finalisten fand er anschließend nicht zu seiner Linie und ging als deutlicher Verlierer von der Matte. Im abschließenden Platzierungskampf fehlte es dann an Motivation.
Max Talaska (44 kg) hatte ein schweres Los gezogen, kassierte gegen den Vorjahresmeister eine schnelle Niederlage und verlor auch seinen zweiten Kampf. Viel Pech hatte Marcel Galiev (57 kg). Er verletzte sich bei der Erwärmung an der Schulter und konnte praktisch nur einen Arm einsetzen. Nach verlorenem ersten Kampf nahm Jens-Peter Sievertsen seinen Schützling aus dem Turnier. „Eine dauerhafte Verletzung zu riskieren, das ist es nicht wert.“
Der RVL-Trainer zog ein positives DM-Resümee. „Das sind alles gute Jungs. Ich denke, sie haben eine Menge Motivation mitgenommen, gemerkt, dass sie leistungsmäßig an den Besten ihrer Gewichtsklasse dran sind.“