von Csaba Matrahazi
Man kann beim Ringkampf auch dann verlieren, wenn eine Mannschaft in sechs der zehn Gewichtsklassen den Sieg davon trägt. So erging es den Lübtheener Ringern in ihrem zweiten Heimkampf in der 2. Bundesliga gegen die WKG Pausa/Plauen aus dem Vogtland, als sie das hauchdünne Endergebnis von 16:18 auf der Leuchttafel betrachteten. Der Grund für diese kuriose Situation ist, dass die Zweikampfsiege, abhängig von den im Kampfverlauf erreichten Zählern, sehr unterschiedlich gepunktet werden.
Der RV Lübtheen hatte von Anfang an wegen drei verletzungsbedingten Ausfällen denkbar schlechte Karten. Und dass der Kampfrichter aus Bielefeld die Auslegung der neu eingeführten Bewertungen noch nicht sicher beherrschte, war während des gesamten Kampfabends eindeutig zu merken.
Im untersten Limit konnte Mitko Asenow (55 kg/Fr., 0:3) den Beinangriffen des hochgewachsenen Polen Adam Slowinski nichts Ernsthaftes entgegensetzen. Im Superschwergewicht hatte Daniel Bankov (120 kg/gr.-r., 2:1) seine Mühe mit dem 30 kg schwereren Kontrahenten Ricardo Melzer, dennoch errang er einen niedrig bewerteten Punktsieg. Alex Fuhr (60 kg/gr.-r., 1:2) rang von Anfang an sehr intensiv, unterlag aber nach Punkten dem talentierten Bulgaren Nestar Nestarov. Alex Del (96 kg/Fr., 0:4) startete notgedrungen in der höheren Gewichtsklasse, wo er bereits beim Kampfanfang dem amtierenden bulgarischen Meister 2013, Georgi Sredkov, entscheidend unterlag. Durch geschickte Kontergriffe war Dennis Langner (66 kg/Fr., 2:1) gegen den Polen Robert Rogalewicz mit einem Punktsieg erfolgreich.
Da der „Klassiker“ Stefan Lippke wegen einer Verletzung nicht antreten konnte, sprang für ihn selbstlos Benjamin Sadkowiak (84 kg/gr.-r. , 0:4) im für ihn höheren Limit ein und musste nach mehreren Rollen des Pausaer Bastian Kurz eine Niederlage quittieren. Der Däne Anders Ekström (66 kg/g.r.-r., 2:1) begann seinen Debütkampf furios, fiel aber in der 2. Kampfunde konditionell zurück. Sebastian Otto (84 kg/Fr., 2:1) überraschte den Bulgaren Stefan Bonev durch gezielte Beinangriffe. Die Zuschauer in der Hans-Oldag-Halle wurden von Sebastian Nowak (74 kg/Fr., 3:1) wieder mal mit seinen spektakulären Angriffen nicht enttäuscht.
Ein Trostpflaster für die Lindenstädter war der letzte Kampf, wo der Däne Frederik Bjerrehuus (74 kg/gr.-r., 4:0) in zwei Minuten Felix Wolf durch Bodenrollen und einen 5-Punkte-Ausheber eine technische Niederlage beibrachte.
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