verfasst von Thomas Willmann – Schweriner Volkszeitung
Wenn es nach Bert Compas geht, steht einer Bundesliga-Saison 2021/22 im Ringen nichts im Wege. Der Vereinsvorsitzende des RV Lübtheen war in letzter Zeit viel auf Achse, um erneut ein schlagkräftiges Team auf die Beine zu stellen. „Wir liegen voll im Plan. Ich gehe davon aus, dass wir im September mit den Liga-Kämpfen starten können“, gibt sich der 50-Jährige zuversichtlich, dass es nach der abgebrochenen Meisterschaft im Vorjahr wieder auf der Matte zur Sache gehen wird.
Was die Zusammensetzung der eigenen Mannschaft betrifft, geht der Daumen beim RVL-Chef nach oben. Im großen und ganzen habe man den Kader zusammen. Die Fans dürfen sich auf viele bekannte Gesichter freuen. Ob die Kämpfer aus Tschechien oder die starke dänische Fraktion – alle sind wieder mit an Bord. Auch Andrej Ginc ringt für ein weiteres Jahr in Lübtheen. Dass es gelungen ist, das umworbene MV-Eigengewächs aus Torgelow im Land zu halten, stuft Compas als großen Erfolg ein. Leistungsstarke deutsche Sportler im Team zu haben, ist schon alleine vor dem Hintergrund wichtig, dass in jedem Bundesliga-Kampf von den zehn Gewichtsklassen maximal vier durch ausländische Ringer besetzt werden dürfen.
Drei Neuzugänge im Team
Compas spricht von einer großen Anziehungskraft der Bundesliga. „Viele ausländische Kämpfer wollen hier ringen, weil es in ihren Ländern nichts Vergleichbares gibt.“ Davon profitieren auch die Lübtheener. So konnte der RVL durch die guten Kontakte von Teammitglied Lennard Wickel einen starken polnischen Ringer für sich gewinnen. Aus Bulgarien stößt ein hoffnungsvolles Talent zur Mannschaft. Der dritte Neuzugang kommt aus Dänemark und ist mit Topal Bisultanov ebenfalls ein Nachwuchsmann. Bisultanov? – Da klingelt bei hiesigen Ringkampfanhängern doch was. Richtig, der 19-Jährige ist der jüngere Bruder von Europameister Rajbek Bisultanov, der in Lübtheen längst zu den Publikumslieblingen zählt.
Nicht nur an der Mannschaft, auch an den Rahmenbedingungen wird gebastelt. So sollen neue Lampen unter der Hallendecke dafür sorgen, dass die Ringermatte noch besser ausgeleuchtet ist. Außerdem gibt es die Idee, bei Heimkämpfen die Hans-Oldag-Halle nicht mehr abzutrennen, sondern die komplette Größe zu nutzen. Compas möchte gerne noch mehr Zuschauer anlocken. Volle Tribünen – Rechnet er denn damit, dass das vor dem Corona-Hintergrund im September möglich sein wird? „Ich hoffe, dass dann alle geimpft sind und wir ohne Beschränkung loslegen können.“ In diesem zentralen Punkt könne er sich nur wiederholen. Ohne Zuschauer sei Bundesliga-Ringen in Lübtheen nicht möglich.
Auftakt mit Heimkampf gegen Aue
Wenn alles glatt läuft, starten die Lübtheener Ringer am 11. September mit einem Heimkampf gegen den FC Erzgebirge Aue in die Vorrunde der diesmal in vier Staffeln eingeteilten Bundesliga.