verfasst von Claudia Wegener
„Gut gebrüllt Löwen!“ Lübtheener Sportler behaupten sich bei den offenen Norddeutschen Meisterschaften auf heimischer Matte und überzeugen mit klaren Punkt- und Schultersiegen bei hochkarätiger Konkurrenz. Zum wiederholten Male richtete der Ringerverein Lübtheen am vergangenen Wochenende die offenen Norddeutschen Ringer – Meisterschaften der Jugend, Frauen und Männer aus. Gerungen wurde sowohl im klassischen als auch im freien Wettkampfstil. Insgesamt 177 TeilnehmerInnen aus 30 Vereinen fanden den Weg in die Lindenstadt. Zum Kräftemessen in der mecklenburgischen Ringerhochburg kamen jedoch nicht nur Athleten aus den Norddeutschen Bundesländern. Da offene Meisterschaften ausgerichtet wurden, traten auch KämpferInnen aus Thüringen, Sachsen sowie ein ganzer Bus hoch motivierten SportlerInnen aus dem benachbarten Dänemark an.
Auch absolute Spitzenringer aus der ersten Bundesliga, wie der amtierende Junioren-Europameister Christian John gaben sich auf diesem attraktiven Turnier die Ehre. Somit konnte Lübtheens Bürgervorsteher Thomas Pietz am späten Vormittag eine große Scharr mit einem „Sport frei“ zum Wettkampf willkommen heißen. Gerungen wurde abwechselnd auf drei Matten unter der Leitung erfahrener Kampfrichter aus der norddeutschen Bundesrepublik.
In den Jugendbegegnungen standen sich 76 TeilnehmerInnen gegenüber, darunter sechs Lübtheener Lokalmatadore. Der Rest der RVL – Jugend erkämpfte sich zur gleichen Zeit im hessischen Rimsbach einen guten 9. Platz bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften. Doch auch die hiesige Jugend setzte sich in interessanten Begegnungen gegen viele Konkurrenten durch und landete am Ende des Turniers in der Mannschafswertung auf einem beachtlichen 5. Platz von insgesamt 25 Platzierungen.
Eine ganz souveräne Partie zeigte der in der A – Jugend startende Alexander Biederstädt. Nach einer Verletzungsunterbrechung von einigen Wochen betrat er erstmalig wieder sein zweites Zuhause, die Ringermatte und bewies in vier zum Teil kräftezehrenden Begegnungen Kampfgeist, Cleverness und einen unbedingten Siegeswillen. Er startete mit einem knappen 9 : 8 Sieg gegen einen ebenbürtigen Kevin Lucht vom RSV Stendal 07, überzeugte dann mit zwei klaren technischen Überlegenheitssiegen und stand zu Recht im Finale. Dort stand ihm dann mit Eduard Hoehhalter vom TKW Nienburg ein ebenfalls ebenbürtiger Sportler gegenüber. Mit den höheren Punktwertungen gewann Alex nach sechsminütiger Kampfzeit bei einem Endstand von 8 : 8 Punkten den Norddeutschen Meistertitel 2014 und wurde zudem als bester Jugendringer des Tages geehrt.
Ein zweiter Platz, drei dritte Plätze, bei dem sich unter anderem Leon Hahn in einem starken Starterfeld von sieben Jungs in der B – Jugend behauptete und ein sechster Platz unterstrichen die erfolgreiche Nachwuchsarbeit des Ringervereins Lübtheen. Die Vereinswertung der Jugend gewannen der BK Thor aus Dänemark vor dem SAV Torgelow und dem KSV Siegfried Salzgitter.
In den Begegnungen der Mädchen und Frauen standen sich acht Teilnehmerinnen gegenüber. Peggy Kenn vom SAV Torgelow wurde zur besten Kämpferin des Turniers ausgezeichnet. Sie siegte klar mit technischer Überlegenheit in ihren Turnier- und Freundschaftskämpfen gegen ihre Mitstreiterinnen.
Bei den Kämpfen der Männer gaben insgesamt 75 Sportler aus 30 Vereinen ihr Bestes. Gerungen wurde in allen Gewichtsklassen von 57 kg bis 130 kg auf zwei Matten. Für Lübtheen starteten sechs Athleten, überzeugten zum Teil mit deutlichen Punktsiegen das gut gelaunte Publikum, hatten sich jedoch an der ein oder anderen Stelle auch klar überlegenden Kontrahenten geschlagen zu geben. Nach der Poolphase des Turniers belegten Dalibor Bogdanov, Alex Kiritschkow und Jonas Fentzahn jeweils die Platzierungen fünf, sechs und sieben.
Alex Fuhr legte mit dem dritten Platz und drei technisch starken Kämpfen eine gute Figur hin. Er überzeugte zum Beispiel in seinem ersten Kampf mit einem überraschend gesetzten Achselwurf gegen seinen Kontrahenten vom PSV 90 Neubrandenburg und schulterte diesen daraufhin auf den Mattenboden. Seinen zweiten Kampf verlor Alex deutlich gegen den Erstliga erfahrenen Juri Baron vom TKW Nienburg. Im dritten Fight musste er sich nach starken Aktionen knapp seinem Gegner Kasum Israpilow aus Tus – Gaarden Kiel geschlagen geben. Über die Goldmedaille und somit den Norddeutschen Meistertitel freuten sich Mitko Asenov (57kg, Freistil) sowie Atanas Kolev (75kg, klassisch), der für dieses Turnier extra aus Sophia (Bulgarien) einflog, um auf bekannter Matte für seinen „Heimatverein“ an den Start zu gehen. Mitko gewann alle seine Kämpfe. Nach einem technischen Überlegenheitssieg und einem knappen Punktsieg schulterte er in seiner dritten Partie sein Gegenüber Massud Keshraw. Das interessierte Publikum spendete lauten Beifall und zollte ihm mit „Mitko-Rufen“ großen Respekt. Atanas zeigte in seinem ersten Fight einen Kampf auf Augenhöhe gegen den für den KFC Leipzig antretenden Max Stuhr, den er bereits aus dem vergangenen Jahr aus der zweiten Bundesliga kannte. Nach sechs Minuten reichte es zu einem Punktsieg. Einen überzeugenden Abschluss der Finalkämpfe bot Atanas in seiner Begegnung gegen den Sportler vom TU Wilhelmshaven. Vor jubelndem Publikum warf er seinen Gegner durch den Ring und landete einen deutlichen Sieg mit technischer Überlegenheit.
Auch die für den RVL in der zweiten Bundesliga startenden Ringer Benjamin Sadkowiak und Sebastian Nowak zeigten ihr Können bei den Norddeutschen Meisterschaften, mussten sich allerdings jeweils im Finale geschlagen geben und wurden Vizemeister.
Als bester Turnierkämpfer der Männer wurde Martin Obst ausgezeichnet. Der Sportler, der für den 1. FC Luckenwalde erfolgreich in der ersten Bundesliga startet, überzeugte alle Anwesenden mit einer souveränen Meisterschaftsleistung und setzte sich in vier Kämpfen gegen seine Gegner in der Gewichtsklasse bis 86 kg im freien Wettkampfstil jeweils mit Schultersiegen oder vorzeitig mit technischer Überlegenheit durch.
Am frühen Abend übernahmen die Lübtheener Bürgermeisterin Ute Lindenau sowie der Vorsitzende des Landesverbands MV Uwe Bremer die Siegerehrung und überreichten den geschafften, aber zufriedenen Sportlern Urkunden, Medaillen sowie kleine Sachpreise. Dank des Einsatzes zahlreicher OrganisatorInnen des RVL, vieler stiller Helfer und nicht zu letzt einem attraktiven Starterfeld bilden die diesjährigen Norddeutschen Meisterschaften ein erstes sportliches Jahreshighlight in der Lindenstadt, dem mit Sicherheit eine spannende und erfolgreiche Zweitligasaison ab September folgen wird.
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2 Kommentare
Moin Moin,
war ein ganz tolles Turnier.
Habe da zwei Fragen:
Könnten Sie die Musik im Video zu dem Tag evtl. ändern? Auf Youtube wird das nämlich nicht angezeigt, da es irgendwelche Rechte beinhaltet.
Es gibt eine Seite namens „Ringen in Deutschland“ auf Facebook, kann ich das Video denen als link zu schicken, damit diese das Video auf ihrer Seite veröffentlichen können?
Mit sportlichen Grüßen
Emre
Danke für das Lob 🙂 An dem Video werden wir arbeiten!