verfasst von Thomas Willmann – Schweriner Volkszeitung
Die Ringer des KSK Konkordia Neuss haben mit ihrem 19:15-Sieg beim RV Lübtheen vorzeitig den Aufstieg in die 1. Bundesliga geschafft. Die Mecklenburger machten es ihnen allerdings schwer.
Die Hans-Oldag-Halle stand Kopf. „Steht auf, wenn ihr Lübtheener seid“, skandierte die Mehrzahl der 373 Zuschauer, als Oliver Krüger mit seinem 5:1-Punktsieg gegen den deutschen Juniorenweltmeister Deni Nakaev zwischzeitlich für eine Lübtheener 15:11-Führung sorgte. „Mit dieser Niederlage hatte ich nicht gerechnet. Und auch nicht damit, dass es insgesamt so eng werden würde“, zeigte sich Fatih Cinar beeindruckt vom Auftritt der Lübtheener.
Der Trainer des KSK Konkordia Neuss war am Ende eines stimmungsvollen Abends erleichtert, dass sein Team aus diesem Duell doch noch als 19:15-Sieger hervorgegangen war und somit das erklärte Saisonziel erreichte hatte. „Wir wollen heute den Aufstieg in die erste Liga vorzeitig perfekt machen“, lautete Cinars klare Ansage vor dem Kampf. Das gelang: Die Konkorden sind zwei Kampftage vor Schluss nicht mehr von der Spitze zu verdrängen.
Die vielen erfahrenen Lübtheener Ringkampf-Anhänger unter den Zuschauern hatten auf einen anderen Ausgang gesetzt. „Wir drücken die Daumen. Natürlich wird das schwer, aber ein Sieg ist heute drin“, waren sich Brigitte Raschke (71 Jahre), Helmut Oslowski (82) und Andrej Ginc (55) einig. Raschke und Oslowski waren schon unterstützend dabei, als ihre Söhne vor 43 beziehungsweise 50 Jahren in Lübtheen auf die Ringermatte gingen, Ginc verpasst nach Möglichkeit keinen Heimkampf seiner Zwillingssöhne Andrej und Alexander im RVL-Trikot.
Am Ende konnten beide Mannschaften je fünf Kämpfe für sich entscheiden. Dass die Gäste dabei durchgängig hohe Wertungen erzielten, gab letztlich den Ausschlag. Es ging spektakulär zu. Sieben Kämpfe endeten vorzeitig, durch Schultersieg oder Technische Überlegenheit.
Weil der 15-jährige Neusser Youngster Alexander Müller zu viel Gewicht auf die Waage brachte, gingen die ersten vier Punkte kampflos an Lübtheen. Zbigniew Baranowski ließ dem selber ins Kampfgeschehen eingreifenden Fatih Cinar keine Chance und erhöhte auf 8:0. Schon jetzt hielt es die ersten Fans nicht mehr auf ihren Sitzen. In der Folge stachen aber die ersten beiden Neusser Trümpfe. Mit einer knappen 9:8-Führung für den RVL ging es in die Pause.
Die Neusser hatten auch einen waschechten Weltmeister zu bieten. Brian Bliefner wehrte sich nach Kräften gegen Magomedmurad Gadzhiev und konnte beim 0:13 zumindest eine vorzeitige Niederlage verhindern. Krzystof Bienkowski und der bereits erwähnte Oliver Krüger brachten Lübtheen wieder in Führung. Doch das 15:11 reichte nicht. Die RVL-Nachwuchskämpfer Justin Schimpf und Malte Vogel (beide 17 Jahre) mussten die Überlegenheit ihrer Gegner anerkennen – Endstand 19:15 für Neuss.
Von Enttäuschung auf Lübtheener Seite konnte trotz der Niederlage keine Rede sein. „Ich bin zufrieden, sogar sehr. Wir haben dem großen Favoriten Paroli geboten und den Zuschauern tolle Kämpfe gezeigt“, fasste der RVL-Vorsitzende Bert Compas seine Eindrücke zusammen.
RV Lübtheen 15 |
KSK Konkordia Neuss 19 |
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Wettkampfstätte | Hans-Oldag Halle , Rudolf Breitscheidstr. 30, 19249 Lübtheen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kampfrichter: | Vladislaw Grigorjev | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Ein Kommentar
Herzliche Glückwünsche allen Kämpfern des RVL.