verfasst von Thomas Willmann – Schweriner Volkszeitung
Die Ringkampffans dürfen sich freuen. Der RV Lübtheen startet am Sonnabend um 19 Uhr mit einem Heimkampf gegen den AC Heusweiler in die 2. Bundesliga.
Er sei schon ein bisschen aufgeregt, gesteht Bert Compas ein. Das komme ihm fast wie ein Neuanfang vor, so der Vorsitzende des Ringervereins Lübtheen. „Die vergangenen zwei Jahre kann man nicht richtig bewerten. Das hat gar keinen Spaß mehr gemacht“, zielt er auf den Totalausfall beziehungsweise die zahlreichen Einschränkungen hin, die Corona mit sich brachte.
Nach dem Abstieg aus der ersten Liga wollen die Lübtheener Löwen in der Staffel Nord der neu eingeführten 2. Bundesliga wieder in die Erfolgsspur früherer Jahre zurückfinden. Compas gibt sich optimistisch. „Wir sind gut aufgestellt. Ich wollte unbedingt die Mannschaft zusammenhalten, die erste Liga gerungen hat. Daneben möchten wir verstärkt auch junge Leute aus dem eigenen Bundesland einbinden.“
Den Anfang machen das erst 14-jährige Lübtheener Eigengewächs Henry Lamitschka und der 17-jährige Justin Schimpf aus Rostock, die mit der Mannschaft schon einmal auf hohem Männerniveau reinschnuppern sollen. Auf einen Neuzugang auf internationalem Spitzenniveau dürfen sich die Zuschauer aber auch freuen. Der polnische EM-Fünfte Krzysztoff Bienkowski ist vom letztjährigen Erstliga-Konkurrenten FC Erzgebirge Aue in die Lindenstadt gewechselt.
Dass die neue Staffel die Bezeichnung 2. Liga Nord trägt, ist schon ein wenig Etikettenschwindel. „Das einzige Team aus dem Norden sind wir“, hält der RVL-Vorsitzende fest. Je drei Gegner kommen aus Nordrhein-Westfalen und aus dem Saarland. In der Summe werden die Mecklenburger am Ende sogar noch mehr Kilometer auf dem Tacho haben als in der ersten Liga.
Über die Qualität der Konkurrenz kann Compas wenig sagen. Die Gegner sind mit Ausnahme des RC Düren-Merken, mit dem sich die Lübtheener in der Vergangenheit schon mehrfach gemessen haben, alles unbekannte Größen. Fest steht aber, dass neben Düren-Merken auch Konkordia Neuss (beide Staffel West), AC Heusweiler, KV Riegelsberg und ASV Hüttigweiler (alle Staffel Südwest) in der vergangenen Saison noch erstklassig gerungen haben. Und auch der TV Essen-Dellwig als Aufsteiger kann auf eine lange Ringertradition zurückblicken.
Der RV Lübtheen startet mit drei Heimkämpfen in Folge. „Den Plan hat der Deutsche Ringerbund erstellt und vorgeschlagen. Wir haben das so akzeptiert“, sagt Compas. Das sehe vielleicht unglücklich aus, aber man wisse ja nicht, ob Corona vielleicht für neuerliche Einschränkungen sorgen werde. So habe man schon früh dreimal zu Hause gekämpft. „Wir hoffen, dass die Fans genauso heiß auf Ringen sind wie wir. Wer hochklassigen Ringersport sehen will, der muss nach Lübtheen kommen“, so Bert Compas.
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Der Kampf wird live im Internet auf www.Sportdeutschland.tv übertragen
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