verfasst von Thomas Willmann – Schweriner Volkszeitung
Die Ringer des RV Lübtheen haben das abschließende Duell mit dem RC CWS Düren-Merken mit 21:14 gewonnen und sich so den zweiten Tabellenplatz in der 2. Liga Nord gesichert. Ein Aufstieg in die 1. Bundesliga ist für die Lindenstädter aber kein Thema.
Die wichtigste Entscheidung des Abends, ja eigentlich sogar der kompletten Saison, gab Bert Compas vor dem ersten Kampf des abschließenden Duells der Saison bekannt. „Wir wollen natürlich heute gewinnen und Düren als Tabellenzweiter ablösen. Aber wir werden das finanzielle Wagnis erste Bundesliga nicht eingehen. Wir bleiben in der zweiten Liga“, sagte der Vereinsvorsitzende des RV Lübtheen mit Blick auf die nächste Saison und erhielt für diese Erklärung durchaus freundlichen Beifall aus dem Kreis der rund 350 Zuschauer.
Sportlich lief danach alles rund für den MV-Starter. Durch den 21:14-Sieg gegen den direkten Konkurrenten schließt der RV Lübtheen die Saison in der 2. Liga Nord auf dem zweiten Tabellenplatz ab. Der wäre nach den ursprünglichen Vorstellungen des Deutschen Ringer-Bundes (DRB) gleichbedeutend mit dem verpflichtenden Aufstieg ins Ringer-Oberhaus gewesen.
„Dieser Zwang – das kann nicht im Sinne unserer Sportart sein. Wenn du siehst, was in der anderen Staffel zuletzt teilweise für merkwürdige Ergebnisse herausgekommen sind, nur, weil keiner Zweiter werden will… Wir machen so etwas nicht. Bei uns geht alles sportlich fair zu“, stellte Bert Compas fest.
Compas wandte sich an Ringer-Bund und Bundesliga-Ausschuss und unterbreitete einen Alternativvorschlag. „Fragt doch mal in der ersten Liga nach, ob der Vorletzte nicht vielleicht drinbleiben möchte? Dann hätten wir doch eine Lösung.“ Der RVL-Chef stieß mit seiner Anregung auf offene Ohren und bekam von Verbandsseite schnell ein positives Antwortsignal. Die offizielle Entscheidung soll im Laufe dieser Woche fallen.
Langjährige Lübtheener Ringkampfanhänger haben Verständnis. Auch aus dem Kreis der Mannschaft kam Zustimmung. „Wir wollen ja verstärkt mit einem jungen Kader antreten. Da ist die zweite Liga gut“, sagte Andrej Ginc.
Beide Mannschaften konnten an diesem Abend nicht ihre optimale Besetzung aufbieten. Bei Lübtheen blieb die Freistil-Gewichtsklasse 61 Kilogramm unbesetzt. Das Team aus Nordrhein-Westfalen war ohne Sportler im 80-kg-Limit (griechisch-römisch) angereist und gab so seinerseits ebenfalls von vornherein vier Punkte kampflos ab.
„Wir können heute eigentlich nicht gewinnen. Dafür ist Lübtheen zu stark. Wir wollen das Bestmögliche herausholen“, hielt Dürens Mannschaftsbetreuer Daniel Anderson, der selbst bei den „schweren Jungs“ (130 Kilogramm) antrat, vor Kampfbeginn fest.
Und das taten die Gäste dann auch. Zur Pause lag Düren-Merken mit 11:8 vorne und hielt das Ergebnis auch im weiteren Verlauf offen. Die Entscheidung fiel erst im letzten Duell, das Lübtheens polnischer Vize-Europameister Krzystof Bienkowski vorzeitig durch technische Überlegenheit (TÜ) für sich entschied und so einen knappen Vorsprung zum komfortablen 21:14-Endstand ausbaute.
Vor ihm hatten schon sein Landsmann Zbigniew Baranowski, Movlet Makhmatov, Oliver Krüger und Artur Omarov jeweils vier Punkte für das Lübtheener Konto verbucht. Im spannendsten Vergleich des Abends brachte Brian Bliefner zudem einen 4:3-Punktvorsprung über die sechsminütige Kampfzeit und lieferte den begeisterten Fans daraufhin noch einen Rückwärtssalto.
RV Lübtheen 21 |
RC CWS Düren-Merken 14 |
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Wettkampfstätte | Hans-Oldag Halle , Rudolf Breitscheidstr. 30, 19249 Lübtheen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kampfrichter: | Bastian Wohlfahrt | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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