verfasst von Thomas Willmann – Schweriner Volkszeitung
Die Entscheidung über den Ausgang des Bundesliga-Kampfes zwischen dem RV Lübtheen und dem AV Germania Markneukirchen obliegt dem Deutschen Ringer Bund (DRB). Da zwei Kämpfer der Gäste wegen eines Staus auf der Autobahn zum Wiegen zu spät kamen, trug der Kampfrichter ein 36:0 für die Lindenstädter in die Ergebnisliste ein.
„Wir gehen davon aus, dass das Schiedsgericht auch genauso entscheiden wird“, orientiert sich RVL-Vorsitzender Bert Compas an bisherigen Urteilen des Gremiums.
Bei den Sachsen sieht man das etwas anders. „Ich glaube, dass unser 18:17-Erfolg, der am Ende auf der Anzeigetafel stand, bestätigt wird. Es ist ja nachweisbar, dass unsere Jungs im Stau standen“, sagte André Backhaus.Der gebürtige Lübtheener, Junioren-Weltmeister 1988 und Männer-Europameister 1993, lebt seit 1998 in Markneukirchen und bildet zusammen mit Andy Schubert ein Trainerduo bei den Sachsen.
Das 18:17 ergab sich, weil die Kämpfe der beiden verspätet Eingetroffenen jeweils mit 4:0 für Lübtheen gewertet wurden. Nimmt man nur die sportlichen Ergebnisse, hätte sich die Markneukirchener Überlegenheit in einem klaren 22:9 ausgedrückt. Für das personell geschwächte RVL-Team konnten nur der dänische Junioren-Europameister Turpal Bisultanov (technische Überlegenheit/4 Punkte) sowie die beiden Olympia-Starter im RVL-Trikot, Frederik Bjerrehuus (10:0-Punktsieger/3 Punkte) und Artur Omarov (7:2/2 Punkte), als Sieger die Matte verlassen.
Den 250 Zuschauern in der Hans-Oldag-Halle war das Ergebnis-Durcheinander ziemlich egal. Sie sorgten wie gewohnt für Stimmung, feierten ihre Kämpfer immer wieder mit Sprechchören an. Wie gesagt: Über den Kampfausgang entscheidet das DRB-Schiedsgericht. Alle Beteiligten gehen davon aus, dass innerhalb der nächsten Woche Klarheit herrschen wird.