verfasst von Thomas Willmann – Schweriner Volkszeitung
Gerade erst wieder hat Bert Compas, Vorsitzender des Ringervereins Lübtheen, die Qualität seiner Bundesliga-Mannschaft für die im September beginnende Saison 2021/22 hervorgehoben. Dass das keine leeren Worte sind, dafür lieferte Artur Omarov einen eindrucksvollen Beweis. Der 32-jährige Tscheche, der seit 2017 für die Lindenstädter ringt, hat sich beim letztmöglichen Qualifikationsturnier in Sofia sein Ticket für die diesjährigen olympischen Spiele gesichert. Je Gewichtsklasse gab es nur noch zwei Startplätze zu vergeben. Man musste also zwingend das Finale erreichen.
Und das schaffte Omarov, der im griechisch-römischen Stil zu Hause ist. Den entscheidenden Halbfinalkampf in der Klasse bis 98 kg verfolgte Bert Compas live im Netz. „Er hat einfach überragend gerungen. Es lief alles“, kommentierte der RVL-Chef den überraschend klaren Sieg, den der Wahl-Lübtheener vorzeitig wegen Überlegenheit (8:0-Punkte) gegen seinen litauischen Kontrahenten feierte.
Anschließend ließ Omarov seinen Emotionen lautstark freien Lauf und meldete sich später per Whatsapp im fernen Mecklenburg: „Ich hatte zuvor sechs Versuche unternommen, um mich schon für London 2016 und jetzt für Tokio zu qualifizieren. Dass es im siebten Anlauf geklappt hat, macht mich überglücklich. Mit Olympia geht ein Traum in Erfüllung.“ Dieses Glücksgefühl konnte man in Lübtheen sehr gut nachempfinden. „Ich musste glatt eine Träne verdrücken, so habe ich mich für ihn gefreut“, gestand Compas gerne ein.
Dass Omarov, der 2017 vom Regionalligisten SV Auerbach nach Lübtheen gewechselt war, verletzungsbedingt auf das Finale gegen den ebenfalls in der Bundesliga ringenden Ungarn Alex Szöke verzichten musste, konnte er locker verschmerzen. Beide sind qualifiziert. Und vielleicht kommt es ja in Tokio zu einem sportlichen Wiedersehen auf der Matte.
Übrigens ist Artur Omarov nicht der einzige Olympia-Starter aus dem Lübtheener Bundesliga-Team. Mit dem Dänen Fredrik Bjerrehuus hatte sich ein weiterer Publikumsliebling bereits durch seinen fünften Platz bei den Weltmeisterschaften 2019 direkt für die Spiele in Tokio qualifiziert.