verfasst von Csaba Matrahazi/Thomas Willmann – Schweriner Volkszeitung
Wahrscheinlich haben Lübtheens Ringer-Fans am Samstagabend ihre RVL-Mannschaft letztmalig in dieser Bundesliga-Saison in der heimischen Hans-Oldag-Halle in Aktion gesehen. Die 12:18-Niederlage gegen den KSV Köllerbach scheint eine zu große Hypothek, um am kommenden Wochenende beim Rückkampf im Saarland den Spieß noch umdrehen und ins Meisterschafts-Viertelfinale einziehen zu können.
Dennoch waren die rund 500 Zuschauer in Lübtheen alles andere als geknickt und feierten ihre Lieblinge überschwenglich. Vollauf zu Recht! Denn hej: der Gegner war kein Geringerer als der vielfache deutsche Mannschaftsmeister und Topfavorit auf den erneuten Titelgewinn. Und der hatte in dieser Saison noch keinen derart dicht herankommen lassen. Der KSV Witten hatte zum Abschluss der Punkterunde mit 12:22 in Köllerbach dem Serienmeister bislang am meisten zu schaffen gemacht.
Dafür, dass die Furcht vor einem RVL-Debakel gar nicht erst um sich griff, sorgte gleich im Auftaktkampf der 57-Kilo-Freistiler Alexander Röll. Dass sein 4:0-Erfolg über den deutschen Meister Viktor Lyzen wegen dessen 0,7 Kilo Übergewicht zustande kam, störte Röll nicht die Bohne.
Als Zweiter aus dem Gastgeberteam ließ Benjamin Opitz (98 kg/Freistil) die Halle beben und brachte im vierten Kampf Lübtheen erneut – nun mit 8:5 – in Führung. Nach 2:44 min war sein Duell mit dem unbekannten Alexander Geid wegen technischer Überlegenheit beendet. „Auch für Köllerbach wachsen die Bäume halt nicht in den Himmel“, kommentierte RVL-Vereinschef Bert Kompas und erläuterte: „Von zehn Kämpfern müssen sechs Deutsche sein. Köllerbach beklagt zwei verletzte deutsche Ringer. Da müssen dann auch sie improvisieren.“
Für den dritten und letzten RVL-Sieg des Abends sorgte im siebten Kampf (71 kg/griechisch-römisch) Frederik Bjerrehuus. Der dänische Meister sammelte gegen den DM-Dritten Marc-Antonio von Tugginger 15:0 Punkte – genug, um nach 3:48 Kampfminuten ebenfalls als Sieger durch technische Überlegenheit von der Matte zu gehen.
Nur bis zur Halbzeit seines Kampfes und dem Stand von 2:4 konnte leider Dennis Langner (66 kg/Freistil) Nico Antonio Zarcone Paroli bieten. Dann sammelte nur noch der Köllerbacher Punkte und steuerte schließlich mit einem klaren 14:2 vier Punkte zum KSV-Konto bei. „Vor einem Jahr bei der DM habe ich ihn noch geschlagen, wurde Dritter und er Vierter. Seither ist er reifer geworden, ich hingegen nur älter“, sagte der 31-jährige Langner über seinen 23 Jahre alten Widerpart und ergänzte: „Sein Sieg geht in Ordnung, den hat er sich verdient.“
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RV Lübtheen 12 |
KSV Köllerbach 18 |
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Wettkampfstätte | Hans-Oldag Halle , Rudolf Breitscheidstr. 30, 19249 Lübtheen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kampfrichter: | Thomas Hausmann | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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